Ein Schöner Abend
- Mehdin M
- 12. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Heute hat ich des Vergnügen, dem Herrn Glattauer einen Meter am Barhocker lehnend gegenüber mir sitzen zu haben und Zeit mit uns zu teilen, um selbst für eine himmlische Stunde aus seinem neuesten Werk „In einem Zug“ mit Frau Petra Hartlieb zu lesen.
Dann war er auch noch lieb genug, sich nach den vielen achtsamen Autographen (schreibt man des so?) mir auf die Schulter zu klopfen und sich zu uns zu setzen, um mir die Frage zu beantworten, die ich bei meiner Buchsignatur („Für Mehdin\nAlles Liebe\nDaniel Glattauer“) fragte:
„Können Sie sich noch an das Gefühl erinnern, das Sie als junger Schriftsteller zum Schreiben brachte?“
Ok, so hab ichs ned gesagt, wer redt schon so flüssig im Alltag – ich hab natürlich gestottert, und meine Frage sicherlich mehrmals stellen müssen, damit mich Herr Glattauer akkoustisch (als Oberösterreicher) und inhaltlich (als Wappler) versteht.
Jetzt sitzt er rechts von mir, und unsere Mädels vom Bookclub am selben, dunkel-roten Rundtisch im Kreis um ihn herum. Da nimmt sich Herr Glattauer behutsam seine Zeit und erzählt uns von seiner Kindheit, dass er sich leichter durch geschriebene statt gesprochene Worte verständigen konnte, und sich seine berufliche Karriere als Gerichtsjournalist in seinen Wochenendwerken wiederfinden würde.
Noch freundliches hin und her mit uns, geduldiges Verabschieden währenddessen mit jedem unseren Tisch vorbeigehenden Gast, und ein Spritzer.
Die Lesung woa so schön, zusammen mit Frau Petra Hartlieb haben die zwei mich zwischenzeitlich so weit mit ihrem entspannten und kindlich-fröhlichen Dialog abgelenkt, dass ich mir dachte, im Zug selbst dabei gewesen zu sein.
Pausiert wurde in Begleitung mit dem in eine Trance versetzendem Gesang der Frau Verena Götl und dem am Piano auf Klavierfliesen mit Finesse spielenden Herrn Christian Wegscheider; österreichisch und Jazz hättest nicht schöner kombiniern kenna.
Zuletzt noch das angenehme Ambiente im Konzertcafé Schmid Hansl, das mit ihren schönen Lichtern und den Büchern geneigten Mitmenschen gefüllt die geeignete Bühne für ein so schönes Miteinander ist.
Woa a hetz.
Kommentare